Die Gattung Homo entwickelte sich im Pleistozän – einer Epoche der allmählichen Abkühlung und Verstärkung der Gletscherzyklen. Der Klimawandel beeinflusste das frühe Überleben, die Anpassung und die Evolution des Menschen auf komplexe Weise. In diesem Aufsatz präsentieren wir aktuelles Wissen über die Auswirkungen des vergangenen Klimawandels auf den Evolutionsverlauf der menschlichen Spezies. Der Mensch erschien in trockenen Graslandschaften und Büschen, als die durchschnittlichen klimatischen Bedingungen warm waren. Als sich das globale Klima abzukühlen begann, mussten die menschlichen Spezies entweder ihren bevorzugten Lebensräumen folgen oder sich an neue lokale Bedingungen anpassen, die sich jeweils in den archäologischen Aufzeichnungen widerspiegeln. Bei den frühen Arten herrschten eine begrenzte Ausbreitungsfähigkeit und enge ökologische Präferenzen vor, während bei späteren Arten kulturelle Innovationen und folglich größere ökologische Nischen üblich wurden, die es ihnen ermöglichten, in kühleren außertropischen Klimazonen zu leben. Doch trotz ihrer zunehmenden ökologischen Vielseitigkeit starben schließlich alle Arten bis auf eine aus. Zukünftige Forschungen sollten die kulturelle Übertragung zwischen und innerhalb von Arten sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf die genetische Diversifizierung des Menschen untersuchen. ( Axel Timmermann, Pasquale Raia, Kyung-Sook Yun, mehr unter natur.com)